Der Sollzins, oft auch Nominalzins genannt, bezeichnet die Zinsen, die Kreditnehmer für die Inanspruchnahme von Krediten und Darlehen bezahlen müssen. Die Sollzinsen werden berechnet aus dem aktuellen Zinssatz, der Höhe des Darlehens sowie der Kreditlaufzeit berechnet. Außerdem richten sich die Zinskonditionen nach dem aktuellen Zinsniveau und sind abhängig von der Art des Darlehens sowie auch der Bonität des Kreditnehmers.
Beim Girokonto werden ebenfalls Sollzinsen erhoben, jedoch erst bei Überziehung des Kontos. Die Berechnung dieser Überziehungszinsen findet auf den Tag genau statt und werden quartalsweise abgerechnet. Eine günstigere Alternative ist es vorher einen Dispositionskredit einzurichten. Hier sind die anfallenden Sollzinsen in der Regel wesentlich günstiger. Der Dispositionskredit kann flexibel abgerufen werden und Sollzinsen werden ausschließlich für den tatsächlich genutzten Kreditbetrag fällig. Trotz einer hohe Flexibilität sind die anfallenden Sollzinsen im Vergleich zu anderen Kreditarten dennoch recht hoch.
Fester & dynamischer Sollzins
Der Sollzins kann als fester und veränderlicher Zinssatz vereinbart werden. Ein fester Sollzinssatz gilt für die gesamte Kreditlaufzeit, wohingegen ein veränderlicher Sollzinssatz nur für eine vereinbarten Zeitraum festgelegt wird und im Anschluss variabel verändert werden kann. Des Weiteren kann der Sollzins auch an der Entwicklung eines Referenzzinses geknüpft sein (Zinsanpassungsklausel). Dies ist insbesondere üblich bei längeren Kreditlaufzeiten, wie einer Immmobilienfinanzierung. Hier wird nach einer bestimmten Zeit der Sollzins an die aktuellen Zinskonditionen des Kapitalmarkts angepasst.